So Kinners, nun gibt es erstmal eine kurze Einfuehrung zu Alaska und Fairbanks, damit Ihr auch eine Ahnung habt, wo ich hier stecke und damit man das Lesen des Blogs unter Bildung verbuchen kann:
Auf Karten wird Alaska gerne mal vergessen, da es keine direkte Grenze zum Rest des Amilandes besitzt. Oder es wird stark verkleinert abgebildet. In Wirklichkeit macht der 49. Staat, der letztes Jahr sein 50jaehriges Jubilaeum feiern durfte, 20% (!) der Gesamtflaeche der USA aus, auch wenn nur 0,22% (ca. 700000 Personen) der Gesamtbevoelkerung hier lebt.
Nachdem die Ureinwohner (Natives) -ueber die Bering See aus Asien kommend- die ersten waren, die Alaska (und den amerikanischen Kontinent ueberhaupt!) besiedelten und jahrtausendelang in Ruhe gelassen wurden, waren es erst die Russen und dann die Briten, die ernsthaftes Interesse an dem Land zeigten, das heute den Beinamen The Last Frontier traegt. Es wurden ein paar Handelsposten in der spaeteren Kolonie Russisch-Alaska errichtet, der Pelzhandel florierte und die Ureinwohner gewoehnten sich einigermassen an ihre neuen Nachbarn. Russland konnte sich gegenueber den anderen Kolonialmaechten, die Ansprueche stellten, behaupten und war letztendlich 1867 doch dazu gezwungen (u.a. aufgrund von Verwaltungsschwierigkeiten und Kriegsschulden), Alaska an die Amerikaner zu verkaufen. Man kann es auch Verramschen nennen, denn mit 7,2 Mio. Dollar fuer ein immenses Stueck Land voller Gold, Diamanten und Oel wurde der Alaska Purchase zu einem der billigsten Landkaeufe aller Zeiten. Die Bodenschaetze wurden zugegebenermasse erst spaeter entdeckt und die Russen aergern sich sicherlich auch heute noch ueber den Verkauf. 29 Jahre spaeter war es soweit: 1896 Goldrausch am Klondike (Kanada)! Tausende machten sich auf den Weg Richtung Norden und versuchten sich im Goldschuerfen, gerne auch als Betreiber eines Geschaeftes oder eines Saloons. Und da sowas wie Infrastruktur (inkl. Polizei) praktisch nicht existent war, kamen ebenfalls viele fragwuerdige Gestalten... Es wurde laufend von neuen Goldfunden berichtet und die Weissen machten sich in Alaska breit. Sie schossen rund um die Uhr auf alles, was einen Pelz bzw. Fleisch auf den Rippen trug und rotteten somit fast nach und nach die Lebensgrundlage vieler Indianerstaemme aus. Ganz zu schweigen von den eingeschleusten unbekannten Krankheiten, die ganze Dorfgemeinschaften dahinrafften.
Nach Ende des letzten grossen Goldrausches gingen viele Menschen wieder zurueck in ihre alte Heimat. Andere wiederum blieben in den Staedten und Doerfen, die sie gegruendet hatten und die zum Teil auch heute noch existieren. Seit einiger Zeit lebt es sich hier trotz der klimatischen und geographischen Bedingungen doch recht komfortabel. Jeder Einwohner, der sich laenger als 9Monate im Jahr in Alaska aufhaelt, wird am Gewinn aus den milliardenschweren Oelgeschaeften des Staates beteiligt (Alaska Permanent Fund). Das Geld gleicht ein wenig die hoeheren Lebenshaltungskosten aus. Aber auch Wal Mart und Co. haben dafuer gesorgt, dass die Lebensmittelpreise (zumindest in den Staedten) gesunken sind und alles was man zum Leben braucht (oder auch nicht) verfuegbar ist.
Seit 51 Jahren teilen sich also nun die unterschiedlichsten Menschen den Staat Alaska (alleutisch Alaxsxag = Land, in dessen Richtung der Ozean strömt): russisch sprechende Nachfahren von orthodoxen Pelzhaendlern, amerikanisierte Japaner, irischstaemmige Baerenjaeger, teils noch recht traditionell lebende Eskimos (Inupiat und Yup'ik, "Eskimo" ist uebrigens politisch absolut korrekt!), zugereiste Waffennarren aus den Lower 48, die in den USA prozentual meisten Indianer (Atabasken, Tlingits, Alleuten etc.) viele Menschen mit deutschen Nachnamen und eine Menge anderer...
Die Geschichte von Fairbanks ist schnell erzaehlt: Ein Hochstapler namens E.T. Barnette charterte 1901 einen Raddampfer und machte sich mit einer Menge Gepaeck auf gen Norden. Im Niemandsland Zentralalaskas am Ufer des Chena River errichtete er, in der Absicht der Gruendung eines neuen Boomtowns, einen Versorgungsposten. Nachdem er auf einen Italiener gestossen war, der eine winzige Menge Gold gefunden hatte, entsandte er seinen Koch, damit dieser von gigantischen Goldfunden berichtete. Die Leute machten sich scharenweise auf den beschwerlichen und nicht ganz ungefaehrlichen Weg und die Kasse Barnettes klingelte. Als sie feststellten, dass es sich sich bei dem Fund nur um eine geringe Menge handelte und Barnette sie abzog, haetten sie fast den Koch gelyncht, dass er sie dorthin gelockt hatte. Dieser konnte froh sein, als wenige Zeit spaeter weiter noerdlich von Fairbanks (benannt nach einem Senator aus Indiana) tatsaechlich groessere Nuggets und Goldstaub zu Tage gefoerdert wurden. Barnette hatte es in der Folgezeit trotz zahlreicher illegaler Machenschaften immerhin zum Bankbesitzer und Buergermeister gebracht. Nachdem er 1912 in einem spektakulaer unfairen Prozess freigesprochen wurde, verliess er die Stadt und wurde dort auch nie mehr gesehen.
Heute ist Fairbanks mit laecherlichen 35000 Einwohnern die zweitgroesste (!) Stadt Alaskas! In Downtown Fairbanks sind noch die Anfaenge als Goldgraeberstadt sichtbar und werden (allerdings nur im Sommer) touristisch vermarktet. Um die Golden Heart City (offizieller Beiname) herum hat sich ein - angeblich selbst fuer amerikanische Verhaeltnisse uebertrieben -ausgedehntes Areal aus Highways, Fast Food Drive Ins, Wohnvierteln und Shopping Centers gebildet. Ein wahres Highlight ist die University of Alaska, die neben der groessten Bibliothek des Staates und vielen interessanten Forschungseinrichtungen auch das absolut empfehlenswerte Museum of the North beheimatet. Die Uni wurde 1917 hoch oben auf einem Huegel als Agrar- und Minenschule gegruendet und ich kann seit ueber einer Woche den Campus mein Zuhause nennen.Nach Ende des letzten grossen Goldrausches gingen viele Menschen wieder zurueck in ihre alte Heimat. Andere wiederum blieben in den Staedten und Doerfen, die sie gegruendet hatten und die zum Teil auch heute noch existieren. Seit einiger Zeit lebt es sich hier trotz der klimatischen und geographischen Bedingungen doch recht komfortabel. Jeder Einwohner, der sich laenger als 9Monate im Jahr in Alaska aufhaelt, wird am Gewinn aus den milliardenschweren Oelgeschaeften des Staates beteiligt (Alaska Permanent Fund). Das Geld gleicht ein wenig die hoeheren Lebenshaltungskosten aus. Aber auch Wal Mart und Co. haben dafuer gesorgt, dass die Lebensmittelpreise (zumindest in den Staedten) gesunken sind und alles was man zum Leben braucht (oder auch nicht) verfuegbar ist.
Seit 51 Jahren teilen sich also nun die unterschiedlichsten Menschen den Staat Alaska (alleutisch Alaxsxag = Land, in dessen Richtung der Ozean strömt): russisch sprechende Nachfahren von orthodoxen Pelzhaendlern, amerikanisierte Japaner, irischstaemmige Baerenjaeger, teils noch recht traditionell lebende Eskimos (Inupiat und Yup'ik, "Eskimo" ist uebrigens politisch absolut korrekt!), zugereiste Waffennarren aus den Lower 48, die in den USA prozentual meisten Indianer (Atabasken, Tlingits, Alleuten etc.) viele Menschen mit deutschen Nachnamen und eine Menge anderer...
Die Geschichte von Fairbanks ist schnell erzaehlt: Ein Hochstapler namens E.T. Barnette charterte 1901 einen Raddampfer und machte sich mit einer Menge Gepaeck auf gen Norden. Im Niemandsland Zentralalaskas am Ufer des Chena River errichtete er, in der Absicht der Gruendung eines neuen Boomtowns, einen Versorgungsposten. Nachdem er auf einen Italiener gestossen war, der eine winzige Menge Gold gefunden hatte, entsandte er seinen Koch, damit dieser von gigantischen Goldfunden berichtete. Die Leute machten sich scharenweise auf den beschwerlichen und nicht ganz ungefaehrlichen Weg und die Kasse Barnettes klingelte. Als sie feststellten, dass es sich sich bei dem Fund nur um eine geringe Menge handelte und Barnette sie abzog, haetten sie fast den Koch gelyncht, dass er sie dorthin gelockt hatte. Dieser konnte froh sein, als wenige Zeit spaeter weiter noerdlich von Fairbanks (benannt nach einem Senator aus Indiana) tatsaechlich groessere Nuggets und Goldstaub zu Tage gefoerdert wurden. Barnette hatte es in der Folgezeit trotz zahlreicher illegaler Machenschaften immerhin zum Bankbesitzer und Buergermeister gebracht. Nachdem er 1912 in einem spektakulaer unfairen Prozess freigesprochen wurde, verliess er die Stadt und wurde dort auch nie mehr gesehen.
Gold wird uebrigens rund um Fairbanks immernoch zahlreich abgebaut, wenn auch nicht mehr von Hand, sondern mittels schwerer Geraete.

(Native family in Downtown)
Couch Nr.1: Das war gleich zu Anfang eine sehr alaskanische Erfahrung! Matt (aus New Jersey) & Mandy (aus Wisconsin) wohnen mit ihren 6 Huskies ein paar Meilen ausserhalb von Fairbanks in einer dry cabin. "Dry" steht in diesem Fall fuer "ohne fliessend Wasser". Der Wald, in dem neben ihrer Blockhuette noch weitere stehen, gehoert Brent, einem profesionellen Hundeschlittenfahrer. Dessen 42 (!) Huskies befinden sich an zwei unterschidlichen Orten und deshalb versorgten meine beiden Gastgeber die in Fairbanks verbliebenen 12, waehrend Brent sich irgendwo im Norden bei seinen anderen Schuetzlingen aufhielt. Da Matt gerade saisonbedingt arbeitslos ist und Mandy momentan nur 3x die Woche kellnert, haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht: Morgens gemeinsam gefrorene Hundescheisse sammeln und Fuettern, die Gegend erkunden (die "Strassen" haben alle so verheissungsvolle Namen wie Goldstreamroad, Aurora Borealis Lane und Bonanza Trail) , Trinkwasservorrat besorgen, kochen, der eine oder andere Barbesuch, Basketball gucken, quatschen, nach Chena Hot Springs (mehr dazu spaeter) fahren... und natuerlich Hundeschlitten fahren (Dogmushing) :) Irgendwie hatte ich mir so eine Fahrt beschaulicher vorgestellt. Aber nicht umsonst heisst es HundeschlittenRENNEN... Ich sass also schon vorne im Schlitten, waehrend Mandy die Hunde in Position brachte (darunter auch ein paar von Brent, die regelmaessig am legendaeren Yukon Quest teilnehmen), und dachte ernsthaft ueber den Weissabgleich meiner Kamera nach, mit dem irgendwas nicht stimmte. Dann musste ich diese bei Seite packen, da mir Mandy einen Wurfanker und ein Seil in die Hand drueckte. Anschliessend war an Fotografieren nicht mehr zu denken. Mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit praeschten wir naemlich bergauf und -ab durch die Wildniss. Dabei hoben wir ein paar mal mit dem Schlitten in die Luft ab, erschreckten einen in unserem Weg stehenden Elch (mein erster Elch!) und verfehlten ein Kurve... Tja, was soll ich sagen? Das erste was mir dazu einfaellt ist eigentlich nur "schnell, spassig, mehr davon". Leider handelt es sich um ein sehr zeit- und auch kostenintensives Hobbie, ansonsten waere ich dabei! Abends erzaehlten mir die beiden, dass ein paar der Hunde ueberraschenderweise sehr gelassen auf den Elch reagiert haetten. Das sei nicht immer der Fall. Es ist waehrend eines Rennen schon vorgekommen, dass die Hunde einfach nicht weiterlaufen wollten und schliesslich vom Elch totgetrampelt wurden. In dem Zusammenhang merkten sie kurz an, dass jaehrlich mehr Menschen in Alaska durch Elche als durch Baeren getoetet werden! Das ist mir sofort wieder eingefallen, als ich am naechsten Tag bei meinem Spaziergang durch den Wald ploetzlich mutterseelenalleine direkt vor solch einem Vierbeiner stand. Letztlich haben wir beide uns nur eine halbe Ewigkeit angestarrt und dann ist er einfach weitergetrottet und hinter den Baeumen verschwunden. Ja, aufregend...
Von den Hunden duerfen uebrigens nur zwei in die Cabin. Solo, die vor ein paar Monaten eine Pfote lassen musste, da sie in eine Falle gelaufen war, und Swede, die Mutter. Ich war ziemlich ueberrascht, dass sich bis auf ein, zwei sehr temperamentvolle Ausnahmen alle Hunde (auch Brents) als Haustier eigenen wuerden. Allerdings duerfte man sie dann nicht zusammen frei laufen lassen, bzw. nur einen zur Zeit. Sobald sich naemlich zwei dieser wunderbaren Hunde ohne Leine treffen, pfeifen sie auf ihre Domestizierung und streunern gemeinsam tagelang durch die Gegend. Huskies sind in der Tat noch sehr wolfsaehnlich und so habe ich einmal nachts auf dem Weg zum Outhouse einem Heulkonzert, an dem sich offensichtlich alle Nachbarhunde (insesamt ca. 70) teilgenommen haben, lauschen duerfen. Beeindruckend! Und ja, liebe Schweenja, ich habe auch kurz fuer uns beide mit eingestimmt ;)
Nach 5 Naechten in der Cabin habe ich Platz gemacht fuer die Teilnehmer eines Dogmushing-Workshops und Matt war so nett und hat mich zu meinen naechsten Gastgebern in der Naehe des Campus kutschiert.

(Solo vor der Cabin)
Couch Nr. 2 (eigentlich einDoppelbett im Gaestezimmer): Der Besuch bei Elise und Luke (zwei waschechte Alaskaner!) war kurz, aber nicht unspannend. Ich stiess abends dazu, als Luke und sein bester Freund Drew dem Couchsurfer aus Texas (der eine aehnliche Einreiseodyssee wie ich hatte, allerdings nach Kanada) spannende Outdoorgeschichten erzaehlte. Auf einem Baeren, der Teil einer dieser Geschichten war, nahm ich Platz und bekam selbstverstaendlich erstmal ein Bier in die Hand gedrueckt. Da Elise (es war gerade Spring break) spontan zu ihren Eltern nach Valdez einige hundert Meilen weiter suedlich fuhr und den Texaner mitgenommen hatte, waren am naechsten Tag nach dem Fruehstueck nur noch Luke, Drew (ein Dauergast) und ich "zuhause". Luke, der als Buschpilot arbeitet, hatte fuer die kommenden Tage einen laengeren Aufenthalt im Norden auf dem Zettel, weshalb mir Drew fuer das vor der Tuer stehende Wochende seine Couch anbot. Ich verbrachte also vor meinem Umzug noch eine weitere Nacht in meinem Zimmerchern, dass sich - nachdem Luke die Schranktuer offen gelassen hatte - als eine als Gaestezimmer getarnte Waffenkammer entpuppte.
Couch Nr. 3: Drew's Mitbewohner - den man nicht gerade als Sympathiebolzen beschreiben kann - war nicht da und so konnte ich das Wohnzimmer und die dortige Couch in Beschlag nehmen. Drew kommt eigentlich aus Montana (er ist dort mit Elise und Luke zur Schule gegangen) und hat oefter anklingen lassen, dass ihn der dunkle und lange Winter hier oben fast um den Verstand gebracht haette und auch sonst wirkte er in manchen Augenblicken noch ein wenig... nun ja, depressiv verstimmt (oder es liegt daran, dass er Philosophie studiert?!) . Zum Glueck schien das ganze Wochenende die Sonne (seit meiner Ankunft war es fast nur bedeckt) und Drew konnte sein Auto reparieren, sodass wir richtige Plaene fuers Wochenende schmieden konnten: Einkaufen (bei den ganzen Familiy Size-Packungen bekommt man ja schon Transportprobleme, wenn man nur einen Kuchen backen moechte), die Bibliothek aufsuchen (endlich Internet und nicht nur ein lahmes iPhone), Nordlichter gucken, zum Konzert fahren, das erste Mal Downtown besichtigen...
Waehrend ich dort wohnte, schrieb mich ein mir bislang unbekannter Couchsurfer an. Ryan hatte auf der Seite gesehen, dass ich mich in Fairbanks eingeloggt hatte und fragte, da er im Mai nach Deutschland fliegt, ob wir uns auf einen Kaffee treffen koennten. Da die Rueckkehr des unbeliebten Mitbewohners naeher kam und ich zwar wieder in meine vorherige Bleibe haette ziehen koennen, dort aber alleine gewesen waere, sagte ich nicht nur zum Kaffee ja, sondern organisierte sogleich auch meine naechste Bleibe.
Kurz bevor ich mich am Montag abend auf zu Ryans und meinem Treffpunkt machte, bekam ich zufaellig Drews Telefonat mit seiner Mutter mit: Es sei das beste Wochenende seit Ewigkeiten gewesen. Jepp, es war wirklich toll!
Falls Ihr irgendwann mal von einem Typen hoeren solltet, der sich mit einem Boot ein paar Tausend Meilen von Montana bis New Orleans hat treiben lassen: Das ist Drew! Nachdem ich ihm bei einem seeehr langen Abendessen klargemacht habe, dass ich vor meiner Abreise vielen Leuten begegnet bin, die meine Plaene merkwuerdig fanden und dass ich trotzdem an seinem Tisch sitze... ja da hat er es dann auch geschnallt, dass man Plaene einfach umsetzen sollte und basta. Im August soll es losgehen, ich bin gespannt!

(Ich glaube, ich habe noch nie in einem Haus mit so kleinen Fenstern gewohnt...)
Couch Nr. 4: Ich habe nun schon unglaubliche neun (!) Naechte bei Ryan und seinen drei Mitbewohnern im Students Appartment verbracht und habe mich wirklich sehr gut eingelebt! Hier eine Kurzbeschreibung meiner derzeitigen Wohnsituation:
Mitbewohner: - Ryan, Musikfreak aus New Mexico. Studiert Japanisch und ist nur fuer zwei
Auslandssemester in Fairbanks
- Alex, die Labertasche. Aufgewachsen in Wiseman (derzeit 19 Einwohner)
noerdlich des Polarkreises und Ryans Europatripbegleitung
- AJ aus der Naehe von Seattle. Irgendwie weiss keiner so genau, was er macht.
Wir wissen nur, dass er es in Fairbanks macht, weil es im Vergleich zum Rest
der USA viel billiger ist. Hat nachts immer Zeit, mit mir Mario Kart zu daddeln
- David, ein mehr als christliches, alaskanisches Urgestein. Singt - wenn er nicht
seinen vielen skurrilen sportlichen Hobbies nachgeht (schonmal was von
Broomeball gehoert?!?) - in seinem Zimmer Kirchenmusik (Tontrefferquote
40-50%)!
Couch: Ich habe die Wahl zwischen zwei Sofas im Wohnzimmer eines unglaublich luxurioesen Studentenwohnheims, das sich ganz oben auf dem Berg befindet. Von der Kueche aus bzw. der Terasse davor habe ich bei gutem Wetter einen fantastischen Panoramablick auf die Alaska Range, zu der auch der Mount McKinley gehoert (von allen nur Mount Denali genannt). Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum UAF Trail, wo ich, vorbei einer Moschusochsenfarm, Satellitenanlagen und ueber gefrorene Seen, kilometerweit Skilanglaufen kann. Natuerlich sind auch das Museum, die Bibliothek (mit unglaublich viel Alaskaliteratur), das College Coffeehouse (Kaffee, Konzerte, Rumhaengen) in Laufweite. Das einzige, was nicht in Reichweite liegt, ist Downtown (aber da liegt ja eh der Hund begraben) und leider auch Supermaerkte... Man muss schon einen der seltenen Busse erwischen, die tagsueber auf einer Hand voll Routen die Stadt durchqueren. Ansonsten ist man hier echt aufgeschmissen. Gluecklicherweise trifft man oft auf Leute, die einen ein Stueck mitnehmen und sich waehrenddessen immer fuer die lausigen Busverbindungen entschuldigen und auch dafuer, dass diese Stadt ein Dorf aus Highways ist.
So wie es aussieht, werde ich mir Anchorage erst im Sommer genau anschauen und erst kurz vor Flug runterfahren... Es ist nicht so, dass ich mich hier eingenistet habe und sie mich nicht loswerden, sondern ich werde geradezu genoetigt, laenger zu bleiben! Und hey, das mache ich sogar sehr gerne :) Irgendwie fuehlt es sich so an, als haette ich mit ein paar Leuten ein Ferienhaus gemietet. AJ, der einen Studentenjob an der Uni hat, laesst uns umsonst bowlen, Billard spielen, oeffnet mit seinem Generalschluessel Alex und mir alle Tueren (der ganze Campus ist untertunnelt) und wir arbeiten nachts gemeinsam an unseren Mario Kart Skills. Mit Ryan und Alex habe ich eine wunderbare Europareiseroute ausgetueffelt und wir gehen liebendgerne kaffeesieren bzw. tauschen Musik aus. Und auch mit David, dem komischen Kauz, verbindet mich mitlerweile das allmorgendliche Seriengucken. AllMORGENTLICH muss ich ein wenig anders auslegen. Da sich das Wohnzimmer aufgrund von Videoabenden und Dauerbesuchern im Schnitt erst gegen 2, 3 Uhr Uhr nachts leert und dann auch noch erst Nintendo ansteht, hat sich mein Tagesrythmus mal wieder arg nach hinten verschoben... Das macht aber ja auch nichts, ich habe die meiste Zeit nicht sehr eilig :)
So, nun muss ich mich aber doch ein bisschen beeilen. Heute abend gehen wir naemlich ins Theater. Hoert, hoert! Sweeney Todd steht auf dem Programm. Und vorab muss ich noch ein paar Dinge fuer meine morgige Ueberschreitung des Polarkreises klaeren.
Von einer wunderbaren Sache muss ich Euch nun aber doch noch erzaehlen: Wir waren "Schlittenfahren"! Eigentlich wollten wir die Badewanne nehmen, die die Herrschaften auf dem Sperrmuell gefunden hatten, aber fuer die geeignete Modifikation fehlte uns leider das passende Werkzeug. Gluecklicherweise sind die Plastikdeckel der Uni-Muellcontainer ohne weiteres abzubauen. AJ und Alex hatten also um Mitternacht zwei davon besorgt und Ryan, einen Kumpel und mich am Hang getroffen. Das sah schon moerderisch aus, diese verammt lange, steile, leicht vereiste Buckelpiste. Aber irgendwie konnten wir dann doch kurz unsere Vernunft ausschalten und sind runter geduest. Das habe ich ein paar mal gemacht, bis ich mir waehrend einer Art Schildkroetenpirouette den Kopf stiess und einen leichten Brummschaedel davon trug. Wenn wir nun bei Tageslicht unten vor dem Berg stehen koennen wir es selbst nicht glauben. Aber der heftige Muskelkater am naechsten Tag (schlimmer als nach dem ersten mal Langlauf) hat uns was anderes erzaehlt...

(Native family in Downtown)
Couch Nr.1: Das war gleich zu Anfang eine sehr alaskanische Erfahrung! Matt (aus New Jersey) & Mandy (aus Wisconsin) wohnen mit ihren 6 Huskies ein paar Meilen ausserhalb von Fairbanks in einer dry cabin. "Dry" steht in diesem Fall fuer "ohne fliessend Wasser". Der Wald, in dem neben ihrer Blockhuette noch weitere stehen, gehoert Brent, einem profesionellen Hundeschlittenfahrer. Dessen 42 (!) Huskies befinden sich an zwei unterschidlichen Orten und deshalb versorgten meine beiden Gastgeber die in Fairbanks verbliebenen 12, waehrend Brent sich irgendwo im Norden bei seinen anderen Schuetzlingen aufhielt. Da Matt gerade saisonbedingt arbeitslos ist und Mandy momentan nur 3x die Woche kellnert, haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht: Morgens gemeinsam gefrorene Hundescheisse sammeln und Fuettern, die Gegend erkunden (die "Strassen" haben alle so verheissungsvolle Namen wie Goldstreamroad, Aurora Borealis Lane und Bonanza Trail) , Trinkwasservorrat besorgen, kochen, der eine oder andere Barbesuch, Basketball gucken, quatschen, nach Chena Hot Springs (mehr dazu spaeter) fahren... und natuerlich Hundeschlitten fahren (Dogmushing) :) Irgendwie hatte ich mir so eine Fahrt beschaulicher vorgestellt. Aber nicht umsonst heisst es HundeschlittenRENNEN... Ich sass also schon vorne im Schlitten, waehrend Mandy die Hunde in Position brachte (darunter auch ein paar von Brent, die regelmaessig am legendaeren Yukon Quest teilnehmen), und dachte ernsthaft ueber den Weissabgleich meiner Kamera nach, mit dem irgendwas nicht stimmte. Dann musste ich diese bei Seite packen, da mir Mandy einen Wurfanker und ein Seil in die Hand drueckte. Anschliessend war an Fotografieren nicht mehr zu denken. Mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit praeschten wir naemlich bergauf und -ab durch die Wildniss. Dabei hoben wir ein paar mal mit dem Schlitten in die Luft ab, erschreckten einen in unserem Weg stehenden Elch (mein erster Elch!) und verfehlten ein Kurve... Tja, was soll ich sagen? Das erste was mir dazu einfaellt ist eigentlich nur "schnell, spassig, mehr davon". Leider handelt es sich um ein sehr zeit- und auch kostenintensives Hobbie, ansonsten waere ich dabei! Abends erzaehlten mir die beiden, dass ein paar der Hunde ueberraschenderweise sehr gelassen auf den Elch reagiert haetten. Das sei nicht immer der Fall. Es ist waehrend eines Rennen schon vorgekommen, dass die Hunde einfach nicht weiterlaufen wollten und schliesslich vom Elch totgetrampelt wurden. In dem Zusammenhang merkten sie kurz an, dass jaehrlich mehr Menschen in Alaska durch Elche als durch Baeren getoetet werden! Das ist mir sofort wieder eingefallen, als ich am naechsten Tag bei meinem Spaziergang durch den Wald ploetzlich mutterseelenalleine direkt vor solch einem Vierbeiner stand. Letztlich haben wir beide uns nur eine halbe Ewigkeit angestarrt und dann ist er einfach weitergetrottet und hinter den Baeumen verschwunden. Ja, aufregend...
Von den Hunden duerfen uebrigens nur zwei in die Cabin. Solo, die vor ein paar Monaten eine Pfote lassen musste, da sie in eine Falle gelaufen war, und Swede, die Mutter. Ich war ziemlich ueberrascht, dass sich bis auf ein, zwei sehr temperamentvolle Ausnahmen alle Hunde (auch Brents) als Haustier eigenen wuerden. Allerdings duerfte man sie dann nicht zusammen frei laufen lassen, bzw. nur einen zur Zeit. Sobald sich naemlich zwei dieser wunderbaren Hunde ohne Leine treffen, pfeifen sie auf ihre Domestizierung und streunern gemeinsam tagelang durch die Gegend. Huskies sind in der Tat noch sehr wolfsaehnlich und so habe ich einmal nachts auf dem Weg zum Outhouse einem Heulkonzert, an dem sich offensichtlich alle Nachbarhunde (insesamt ca. 70) teilgenommen haben, lauschen duerfen. Beeindruckend! Und ja, liebe Schweenja, ich habe auch kurz fuer uns beide mit eingestimmt ;)
Nach 5 Naechten in der Cabin habe ich Platz gemacht fuer die Teilnehmer eines Dogmushing-Workshops und Matt war so nett und hat mich zu meinen naechsten Gastgebern in der Naehe des Campus kutschiert.

(Solo vor der Cabin)
Couch Nr. 2 (eigentlich einDoppelbett im Gaestezimmer): Der Besuch bei Elise und Luke (zwei waschechte Alaskaner!) war kurz, aber nicht unspannend. Ich stiess abends dazu, als Luke und sein bester Freund Drew dem Couchsurfer aus Texas (der eine aehnliche Einreiseodyssee wie ich hatte, allerdings nach Kanada) spannende Outdoorgeschichten erzaehlte. Auf einem Baeren, der Teil einer dieser Geschichten war, nahm ich Platz und bekam selbstverstaendlich erstmal ein Bier in die Hand gedrueckt. Da Elise (es war gerade Spring break) spontan zu ihren Eltern nach Valdez einige hundert Meilen weiter suedlich fuhr und den Texaner mitgenommen hatte, waren am naechsten Tag nach dem Fruehstueck nur noch Luke, Drew (ein Dauergast) und ich "zuhause". Luke, der als Buschpilot arbeitet, hatte fuer die kommenden Tage einen laengeren Aufenthalt im Norden auf dem Zettel, weshalb mir Drew fuer das vor der Tuer stehende Wochende seine Couch anbot. Ich verbrachte also vor meinem Umzug noch eine weitere Nacht in meinem Zimmerchern, dass sich - nachdem Luke die Schranktuer offen gelassen hatte - als eine als Gaestezimmer getarnte Waffenkammer entpuppte.
Couch Nr. 3: Drew's Mitbewohner - den man nicht gerade als Sympathiebolzen beschreiben kann - war nicht da und so konnte ich das Wohnzimmer und die dortige Couch in Beschlag nehmen. Drew kommt eigentlich aus Montana (er ist dort mit Elise und Luke zur Schule gegangen) und hat oefter anklingen lassen, dass ihn der dunkle und lange Winter hier oben fast um den Verstand gebracht haette und auch sonst wirkte er in manchen Augenblicken noch ein wenig... nun ja, depressiv verstimmt (oder es liegt daran, dass er Philosophie studiert?!) . Zum Glueck schien das ganze Wochenende die Sonne (seit meiner Ankunft war es fast nur bedeckt) und Drew konnte sein Auto reparieren, sodass wir richtige Plaene fuers Wochenende schmieden konnten: Einkaufen (bei den ganzen Familiy Size-Packungen bekommt man ja schon Transportprobleme, wenn man nur einen Kuchen backen moechte), die Bibliothek aufsuchen (endlich Internet und nicht nur ein lahmes iPhone), Nordlichter gucken, zum Konzert fahren, das erste Mal Downtown besichtigen...
Waehrend ich dort wohnte, schrieb mich ein mir bislang unbekannter Couchsurfer an. Ryan hatte auf der Seite gesehen, dass ich mich in Fairbanks eingeloggt hatte und fragte, da er im Mai nach Deutschland fliegt, ob wir uns auf einen Kaffee treffen koennten. Da die Rueckkehr des unbeliebten Mitbewohners naeher kam und ich zwar wieder in meine vorherige Bleibe haette ziehen koennen, dort aber alleine gewesen waere, sagte ich nicht nur zum Kaffee ja, sondern organisierte sogleich auch meine naechste Bleibe.
Kurz bevor ich mich am Montag abend auf zu Ryans und meinem Treffpunkt machte, bekam ich zufaellig Drews Telefonat mit seiner Mutter mit: Es sei das beste Wochenende seit Ewigkeiten gewesen. Jepp, es war wirklich toll!
Falls Ihr irgendwann mal von einem Typen hoeren solltet, der sich mit einem Boot ein paar Tausend Meilen von Montana bis New Orleans hat treiben lassen: Das ist Drew! Nachdem ich ihm bei einem seeehr langen Abendessen klargemacht habe, dass ich vor meiner Abreise vielen Leuten begegnet bin, die meine Plaene merkwuerdig fanden und dass ich trotzdem an seinem Tisch sitze... ja da hat er es dann auch geschnallt, dass man Plaene einfach umsetzen sollte und basta. Im August soll es losgehen, ich bin gespannt!

(Ich glaube, ich habe noch nie in einem Haus mit so kleinen Fenstern gewohnt...)
Couch Nr. 4: Ich habe nun schon unglaubliche neun (!) Naechte bei Ryan und seinen drei Mitbewohnern im Students Appartment verbracht und habe mich wirklich sehr gut eingelebt! Hier eine Kurzbeschreibung meiner derzeitigen Wohnsituation:
Mitbewohner: - Ryan, Musikfreak aus New Mexico. Studiert Japanisch und ist nur fuer zwei
Auslandssemester in Fairbanks
- Alex, die Labertasche. Aufgewachsen in Wiseman (derzeit 19 Einwohner)
noerdlich des Polarkreises und Ryans Europatripbegleitung
- AJ aus der Naehe von Seattle. Irgendwie weiss keiner so genau, was er macht.
Wir wissen nur, dass er es in Fairbanks macht, weil es im Vergleich zum Rest
der USA viel billiger ist. Hat nachts immer Zeit, mit mir Mario Kart zu daddeln
- David, ein mehr als christliches, alaskanisches Urgestein. Singt - wenn er nicht
seinen vielen skurrilen sportlichen Hobbies nachgeht (schonmal was von
Broomeball gehoert?!?) - in seinem Zimmer Kirchenmusik (Tontrefferquote
40-50%)!
Couch: Ich habe die Wahl zwischen zwei Sofas im Wohnzimmer eines unglaublich luxurioesen Studentenwohnheims, das sich ganz oben auf dem Berg befindet. Von der Kueche aus bzw. der Terasse davor habe ich bei gutem Wetter einen fantastischen Panoramablick auf die Alaska Range, zu der auch der Mount McKinley gehoert (von allen nur Mount Denali genannt). Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zum UAF Trail, wo ich, vorbei einer Moschusochsenfarm, Satellitenanlagen und ueber gefrorene Seen, kilometerweit Skilanglaufen kann. Natuerlich sind auch das Museum, die Bibliothek (mit unglaublich viel Alaskaliteratur), das College Coffeehouse (Kaffee, Konzerte, Rumhaengen) in Laufweite. Das einzige, was nicht in Reichweite liegt, ist Downtown (aber da liegt ja eh der Hund begraben) und leider auch Supermaerkte... Man muss schon einen der seltenen Busse erwischen, die tagsueber auf einer Hand voll Routen die Stadt durchqueren. Ansonsten ist man hier echt aufgeschmissen. Gluecklicherweise trifft man oft auf Leute, die einen ein Stueck mitnehmen und sich waehrenddessen immer fuer die lausigen Busverbindungen entschuldigen und auch dafuer, dass diese Stadt ein Dorf aus Highways ist.
So wie es aussieht, werde ich mir Anchorage erst im Sommer genau anschauen und erst kurz vor Flug runterfahren... Es ist nicht so, dass ich mich hier eingenistet habe und sie mich nicht loswerden, sondern ich werde geradezu genoetigt, laenger zu bleiben! Und hey, das mache ich sogar sehr gerne :) Irgendwie fuehlt es sich so an, als haette ich mit ein paar Leuten ein Ferienhaus gemietet. AJ, der einen Studentenjob an der Uni hat, laesst uns umsonst bowlen, Billard spielen, oeffnet mit seinem Generalschluessel Alex und mir alle Tueren (der ganze Campus ist untertunnelt) und wir arbeiten nachts gemeinsam an unseren Mario Kart Skills. Mit Ryan und Alex habe ich eine wunderbare Europareiseroute ausgetueffelt und wir gehen liebendgerne kaffeesieren bzw. tauschen Musik aus. Und auch mit David, dem komischen Kauz, verbindet mich mitlerweile das allmorgendliche Seriengucken. AllMORGENTLICH muss ich ein wenig anders auslegen. Da sich das Wohnzimmer aufgrund von Videoabenden und Dauerbesuchern im Schnitt erst gegen 2, 3 Uhr Uhr nachts leert und dann auch noch erst Nintendo ansteht, hat sich mein Tagesrythmus mal wieder arg nach hinten verschoben... Das macht aber ja auch nichts, ich habe die meiste Zeit nicht sehr eilig :)
So, nun muss ich mich aber doch ein bisschen beeilen. Heute abend gehen wir naemlich ins Theater. Hoert, hoert! Sweeney Todd steht auf dem Programm. Und vorab muss ich noch ein paar Dinge fuer meine morgige Ueberschreitung des Polarkreises klaeren.
Von einer wunderbaren Sache muss ich Euch nun aber doch noch erzaehlen: Wir waren "Schlittenfahren"! Eigentlich wollten wir die Badewanne nehmen, die die Herrschaften auf dem Sperrmuell gefunden hatten, aber fuer die geeignete Modifikation fehlte uns leider das passende Werkzeug. Gluecklicherweise sind die Plastikdeckel der Uni-Muellcontainer ohne weiteres abzubauen. AJ und Alex hatten also um Mitternacht zwei davon besorgt und Ryan, einen Kumpel und mich am Hang getroffen. Das sah schon moerderisch aus, diese verammt lange, steile, leicht vereiste Buckelpiste. Aber irgendwie konnten wir dann doch kurz unsere Vernunft ausschalten und sind runter geduest. Das habe ich ein paar mal gemacht, bis ich mir waehrend einer Art Schildkroetenpirouette den Kopf stiess und einen leichten Brummschaedel davon trug. Wenn wir nun bei Tageslicht unten vor dem Berg stehen koennen wir es selbst nicht glauben. Aber der heftige Muskelkater am naechsten Tag (schlimmer als nach dem ersten mal Langlauf) hat uns was anderes erzaehlt...
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